Montag, 4. April 2011

Folge 2: Das Schicksal schlägt zu!

Erneut ist Samstag. Die Sportschau ist vorbei und Guido Westerwelle wird in Zukunft nicht mehr Vorsitzende(r) der FDP sein. Alfred ist zwar schockiert, aber doch nicht so sehr wie über die Umwälzungen in der DSA-Redaktion.

Die ganze Woche über hat er gegrübelt und an seinem Kiesow-Schrein gebetet, aber die Erleuchtung lässt noch auf sich warten. Eins ist sicher: Er ist noch zu schockiert und wird ganz sicher seine wöchentliche Runde nicht leiten können.

Seit Freitag Mittag bettelt Schwiegersohn Michael, einmal eine Runde FATE leiten zu dürfen – etwas, das er schon seit Jahren vorhat. Warum also soll man ihm nicht einmal eine Chance geben? Das System wird schon schlecht sein, Michael ein furchtbarer Meister und ob der sozialistische Schluffi eine ordentliche Story durchpeitschen kann ist auch noch fraglich. So gibt es immerhin genügend Punkte, um ordentlich mosern zu können und dem sozialschmarotzenden Indie-Anhänger zu zeigen, dass er seinen Würfelbeutel an den Nagel hängen kann, wenn er endlich erkennt, dass alles, woran er glaubt, auf einer Seifenblase basiert...


Mit diesen Gedanken im Hinterkopf nimmt Alfred am Tisch Platz, breitet seine 3W20 vor sich aus und harrt der Dinge, die da kommen mögen. Ein letzter Blick zum (heute nicht erleuchteten) Schrein soll die Kraft geben, die für den restlichen Abend benötigt wird.

An diesem besonderen Tag hat sich Michael als moralische Stütze den netten Nachbarn Herrn Almanach mitgebracht, ein FATE-Urgestein und Mit-Verantwortlichen für „Malmsturm“, das FATE-Setting, das heute bespielt werden wird.

Nun aber direkt ins Geschehen...

MEISTER: (in einer großen Geste) Hier, Michael. Nimm die Maske des Meisters! Sie wird dir Stärke verleihen und der Geist Kiesows wird dich durchströmen. Mit ihr kann es niemand mit dir aufnehmen. Solange du sie trägst, wird niemand auf die Idee kommen, deinen Plot zu zerstören.

Michael: (peinlich berührt) Oh, Danke! Ich lege sie mal hier neben mich.

Meister: (ab hier klein geschrieben, da nicht mehr MEISTER - zweifelnd) Ob das reichen wird? An mir soll's nicht liegen! Ich habe meinen Teil zum Gelingen des heutigen Abends beigetragen.

Michael: Gut. Lasst uns zusammen den Charaktere erstellen, das ist bei FATE – gerade bei Malmsturm - schon ein wichtiger Teil des Spiels.

Meister: (stöhnt) Herrje! So viel Zeit haben wir doch gar nicht! Ob wir da heute noch in das Wirtshaus oder zum Waffenhändler kommen? Ich will außerdem morgen um 10 beim Frühschoppen sein.

Herr Almanach: Keine Angst, Alfred. Sie werden sehen, wie schnell die Charaktere erschaffen sind. Und wir erzählen sogar während der Ersellung schon gemeinsam ihre Vorgeschichte, damit sie unereinander verknüpft sind und wir keine krampfhafte Kennenlern-Szene spielen müssen.

Meister: (mosert leise in seinen Schnurrbart) Keine Kennenlern-Szene! Pah! Naja, solange wir ordentlich Ausrüstung und Waffen kaufen können, geht das ja noch.

Michael: Gut Alfred! Kannst du mal bitte die W20 wegtun? Die stören nur und wir brauchen sie heute abend nicht.

Meister: (schockiert) Wie? Keine W20?!? Was soll das denn? Machen wir hier Rollenspiel oder nicht?

Herr Almanach: (beschwichtigend) Doch! Wir spielen schon ein Rollenspiel, aber W20 brauchen wir nicht. Hier haben Sie ein Set Fudge-Würfel, Alfred.

Meister: (springt auf) Was soll das denn? Stinknormale Sechserwürfel? Und warum sind die nicht einmal nummeriert? Mit dem Schrott kann man ja nicht einmal Kniffel spielen! Und dafür habe ich dir so viel Geld geliehen, Michael? Das will ich sofort zurück haben! Ich dachte das Geld sei für Rollenspielwürfel gewesen.

Michael: (kramt mit säuerlicher Miene im Portemonnaie) Hier! Und jetzt will ich kein Wort mehr davon hören! Lasst uns anfangen.


... nächste Folge: DAS sollen Helden sein?