Donnerstag, 10. Januar 2013

Folge 3: Das sollen Helden sein?

--- oder auch "Erst der Römer und dann der Landser...!"


Lange hatte es gedauert bis Alfred seinen Ekel überwinden und sich wieder mit Herrn Almanach an einen Tisch setzen konnte (Anm. der Red.: was man nicht zuletzt daran erkennt, dass bei der letzten Spielrunde gerade "Die Guido" abdanken musste" und jetzt steht gerade die Landtagswahl an, in der es darum geht, ob sein Nachfolger Fippsi auch den Adler machen muss oder ob er noch etwas mehr Zeit bekommt, die FDP weiter in die Bedeutungslosigkeit zu lavieren).
Aber all das aber störte unseren Helden nicht, denn sein Hauptproblem gerade bestand eher darin, dass "sein Verlag" Ulisses nun nach viel zu kurzer Zeit seine Lieblings-Heftchenromane aus dem Online-Programm genommen hatte. Immer noch schüttelte er mehrmals täglich traurig das Haupt und nuschelte in seinen Schnurrbart: "Erst den Römer und dann den Landser geschasst! Denen geht es wohl zu gut! Das sind alles diese Kommunisten schuld, die im Internet rumgemosert haben! Die alten Wehrkraftzersetzer!"

Auch dieser Schicksalssschlag war wohl mit dafür verantwortlich, dass er Herrn Almanach eine weitere Chance gab - und das, obwohl er ohne 3W20 rollenspielen sollte - undenkbar!

Herr Almanach: Wo waren wir stehen geblieben? Wir wollten Charaktere erschaffen!

Meister: (ruft hektisch rein) Ich spiele einen Rondrageweihten! Echte Männer spielen einen Rondrageweihten! Wie viele AP habe ich und welche Mirakel und Liturgien kann ich wirken? Reichen Sie mir mal alle Listen rüber, die ich benötige.

Wenn das nicht geht, spiele ich einen Zuckerbäcker, dessen Ziel es ist, der einflussreichste Zuckerbäcker auf ganz Dere zu werden.

Michael: (schüttelt müde den Kopf) Jetzt fängt das schon wieder an!

Herr Almanach: (geduldig) Alfred, Sie können bei Malmsturm nicht exakt einen Rondrageweihten spielen, aber Sie können einen Priester als Beispielkonzept nehmen und diesen mit Aspekten, die eher auf den Kampf ausgerichtet sind, ausstatten.

Meister: Aspekte? Diese ZDF-Fritzen sind mir zu liberal!

Herr Almanach: (geduldig) Ja, so ähnlich. Aber dazu kommen wir später. Zuerst sollten wir uns alle überlegen wie die Kindheit unserer Spielerfigur verlaufen ist - auch den ersten Aspekt sollte man schon hier setzen.

Meister: (spöttisch) So, so, die Kindheit, Herr Freud! Das war mir ja fast wieder klar, was hier für ein "Rollenspiel" gespielt werden soll.

Herr Almanach: (geduldig) Natürlich nicht, Alfred, das dient dazu, dass wir unsere Spielerfigur genauer ausdefinieren und schon etwas Hintergrund bekommen. Dann weiß auch der Spielleiter schon in welche Richtung das Spiel gehen soll.

Meister: (verwirrt) Wie? "Richtung? Spiel hin gehen?" Spielen wir keine Geschichte nach, die Sie sich ausgedacht haben?

Herr Almanach: (immer noch geduldig) Doch. Natürlich. Ich habe ein grobes Abenteuerkonzept und der Rest entsteht aus dem, was bei der Spielerfigurenerschaffung geschieht - wie die Spielerfiguren und die Elemente des Abenteuers untereinander vernetzt sind. Noch nicht von der R-Map gehört, Alfred?

Meister: (sich langsam echauffierend) WAAAAAS? Sie waren sogar zu faul, sich einen guten Plot auszudenken? Nicht einmal so viel sind wir Ihnen wert? Gleich fliegen aber die Würfel!! (Blickt in seien Hand und schüttelt traurig den Kopf!)

... Stunden später

Herr Almanach: (müde, aber geduldig) Gut, das hätten wir geschafft! Eine prima Hintergrundgeschichte, lieber Alfred. Aber es hätten nicht direkt 32 Seiten sein müssen. Machen wir weiter. In Phase 2 gilt es, die Jugendzeit der Spielerfigur auszugestalten.

... Stunden später

Herr Almanach: (hebt müde den Kopf vom Tisch) Hervorragend! Großartige Geschichte! In Phase 3 sollte jeder ein Abenteuer schreiben, das die Spielerfigur erlebt hat. 

... Stunden später

Herr Almanach: (kommt von draußen rein und wischt sich die Reste eines Cheesburgers aus dem Mundwinkel) Toll, toll, toll! Wir sind fast fertig. Nun werde ich die Abenteuer der einzelnen Spielerfiguren kurz notieren und dann bekommt jeder das Abenteuer eines anderen, um die Figuren zu vernetzen.

Meister: (bekommt Michaels Abenteuer) Mit dem vernetze ich mich nicht!

Herr Almanach: (müde, aber kurz vor Reißen des Geduldsfadens) Hier wird jetzt vernetzt! Sie müssen ihn ja nicht heiraten.

Meister: (aufbrausend) Der hat dich schon meine Tochter geheiratet, das ist ja das ganze Elend! Und jetzt muss ich mir immer diesen Aspekt-Kram erzählen lassen, früher hat Rita noch nicht gemosert, wenn sie abends ihr Kiesowunser beten sollte. Ach was, durfte!

Herr Almanach: (rausstürmend) Kiesowunser! Der Typ hat sie doch nicht alle! Hoffentlich wird dieser ganze Sündenpfuhl von einem Malmsturm zerstört.

Meister: (verwirrt und nachdenklich) Jetzt sind nicht einmal die Helden fertig generiert. Und da sagt der Typ immer die DSA-Heldenerschaffung würde lange dauern


Nächste Folge: Alfred trifft den "Feind"